Die verschiedensten Menschen sind von Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit betroffen. Klick dich durch die Icons, um dir anzuschauen, welchen Vorurteilen die Gruppen ausgesetzt sind und was das für Auswirkungen hat. Hast du Freund_innen, Verwandte oder Bekannte, die zumindest in eine dieser Schubladen gesteckt werden?
Alle Gruppen in dieser Grafik haben eines gemeinsam: Sie erfahren Ausgrenzung, weil ihnen negativen Eigenschaften angedichtet werden. In der Demokratie ist aber jeder Mensch gleich viel Wert und sollte die gleichen Chancen bekommen, egal zu welcher Gruppe er oder sie evtl. gehört. Wir haben nicht alle Gruppen geführt, die von Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit betroffen sind. Wenn du mehr zum Thema erfahren und etwas dagegen tun möchtest, solltest du mal map the gap spielen. Wie das geht, erfährst du HIER.
Sexismus meint die Benachteiligung aufgrund des Geschlechts. Männer werden als stärker und den Frauen überlegen dargestellt. Die Geschlechter haben bestimmte Rollen in der Gesellschaft, die nicht gleichwertig sind. Beispielsweise soll eine Frau schön sein und ein Mann Karriere machen, was dazu führt, dass Männer tatsächlich mehr Reichtum besitzen als Frauen und häufiger Chefposten innehaben.
Abwertung (langzeit-)arbeitsloser Menschen: Menschen, die nicht arbeiten, werden in einer Verwertungslogik als nicht nützlich für die Gesellschaft oder faul abgelehnt. Arbeitslosigkeit ist ein Zustand, der Menschen aus vielen Gründen treffen kann, bei den meisten stark am Selbstbewusstsein zehrt und sogar gesundheitliche Auswirkungen hat.
Abwertung von Geflüchteten: Geflüchtete mussten ihr Land aus verschiedenen Gründen wie Krieg oder Verfolgung verlassen. Sie werden häufig als einheitliche Gruppe dargestellt, obwohl sie ganz unterschiedliche Menschen sind. Diese Gruppe wurde in letzter Zeit als Sündenbock für viele Probleme herangezogen und es werden negative Fake News über Geflüchtete verbreitet. Die Rechte von Geflüchteten sind außerdem oft durch einen unklaren Aufenthaltsstatus eingeschränkt.
Muslimfeindlichkeit bedeutet die Ablehnung von Menschen muslimischen Glaubens und denjenigen, die vermeintlich dieser Religion angehören. Es geht um pauschalisierende Bewertungen und Unterstellungen, die auf Vorurteilen basieren. Z.B. wird behauptet, wie übertrieben »anders« eine muslimische Kultur gegenüber einer christlichen sei. Das hat Konsequenzen: Frauen mit Kopftuch müssen z.B. deutlich mehr Bewerbungen schreiben, um zum Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden, als Frauen ohne Kopftuch.
Antisemitismus bezeichnet die Ablehnung von Menschen jüdischen Glaubens. Antisemit_innen behaupten häufig verschwörungstheoretisch, dass Juden und Jüdinnen sehr viel Macht hätten und für weltweite Probleme verantwortlich seien. Den erschreckenden Höhepunkt von Antisemitismus gab es in Deutschland mit der Schoa, der Ermordung von Millionen von Juden und Jüdinnen im Nationalsozialismus. Auch heute ist Antisemitismus weit verbreitet und führt zu Angriffen auf jüdische Einrichtungen und Menschen.
Homofeindlichkeit oder Heterosexismus beschreibt die Abwertung von Menschen, die Menschen lieben, die das gleiche Geschlecht haben wie sie selber. Das ist zum Beispiel bei Lesben (Frauen, die Frauen lieben), Schwulen (Männer, die Männer lieben) oder Bisexuellen (Menschen, die Männer und Frauen lieben) so. Ein Beispiel für die Ausgrenzung ist, dass Homosexuelle erst seit Kurzem heiraten dürfen, während heterosexuelle Paare (Frau und Mann) dieses Recht schon lange haben.
Gewichtsdiskriminierung: Menschen, die übergewichtig sind, werden häufig ausgegrenzt und als faul oder ungesund herabgesetzt. Das hat Konsequenzen bei der Arbeitssuche und im Alltag. In den Medien sind Übergewichtige kaum oder negativ repräsentiert. Auch Menschen mit anderen Merkmalen, die nicht den Körpernormen oder dem Schönheitsideal entsprechen, erleben Vorurteile und Diskriminierung.
Jugenddiskriminierung meint die Abwertung oder auch Benachteiligung junger Menschen. Dies kann die pauschale Abwertung als unreif, widerspenstig oder desinteressiert sein. Praktisch bedeutet das z.B., dass Menschen unter 18 nicht wählen dürfen, weil davon ausgegangen wird, dass sie generell noch nicht reif genug dafür wären. Eine sehr hohe Jugendarbeitslosigkeit kann ein Anzeichen für Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt sein.
Behindertenfeindlichkeit meint die Abwertung von Menschen, die wegen ihrer körperlichen oder geistigen Voraussetzungen als nicht „normal“ gelten. Dazu zählen vielfältige Formen körperlicher und geistiger Behinderungen. Der „normale“ Körper sei ihnen überlegen. Was als normal gilt, kann sich allerdings mit der Zeit auch ändern. Behinderte erfahren in der Gesellschaft verschiedene Formen von Ausgrenzung und Benachteiligungen z.B. in öffentlichen Verkehrsmitteln, die nicht barrierefrei gebaut sind.
Es gibt biologisch nur eine menschliche Rasse: Den Menschen. Trotzdem wird rassistisch argumentiert, dass weiße Menschen Menschen mit nicht-weißer Hautfarbe überlegen seien. Auch andere körperliche Merkmale wie die Haarfarbe werden zur Einteilung von Menschen in eine rassistische Skala genutzt. Menschen, die Rassismus erfahren, nennen sich auch People of Color (PoC). Rassismus wurde zur Rechtfertigung von Kolonialisierung und Versklavung erdacht und verbreitet und stützt weiterhin Privilegien weißer Menschen.